Die Situation an der Marienbrücke spitzt sich zu. Seit mehreren Wochen staut sich der Verkehr auf beiden Seiten der Elbe, nachdem Baubürgermeister Stephan Kühn eine Fahrspur je Richtung sperren ließ. Rund 35.000 Fahrzeuge passieren täglich die wichtige Elbquerung – nun mit erheblichen Verzögerungen.
Der Stadtrat zeigt sich zunehmend verärgert über das Vorgehen. «Diese Maßnahme wurde ohne ausreichende Absprache durchgeführt und belastet tausende Pendler unnötig», kritisiert CDU-Fraktionschef Peter Krüger. Die Ratsfraktionen von CDU, FDP und Freien Wählern fordern die sofortige Rücknahme der Sperrung. Auch viele Dresdner Unternehmen beklagen Lieferverzögerungen und wirtschaftliche Einbußen durch die Stausituation.
Baubürgermeister Kühn verteidigt hingegen seine Entscheidung: «Die Einengung dient der Verkehrssicherheit und ist Teil unseres städtischen Mobilitätskonzepts.» Ein Gutachten zur Belastbarkeit der Brücke unterstützt laut Verwaltung die aktuelle Regelung. Ich selbst habe den Stau mehrfach beobachtet – besonders zur Rushhour stehen Fahrzeuge bis zur Neustadt zurück.
Die Fronten verhärten sich weiter. In der kommenden Stadtratssitzung soll nun ein Beschluss gegen Kühns Maßnahme gefasst werden. Unklar bleibt, ob der Rat den Baubürgermeister tatsächlich zum Einlenken zwingen kann. Für die genervten Autofahrer geht das Warten derweil weiter – eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht.