In der Nacht zum Dienstag brannte die alte Staatsoperette im Dresdner Stadtteil Leuben vollständig aus. Flammen schlugen meterhoch aus dem historischen Gebäude, das seit 2016 leerstand. Die Feuerwehr kämpfte mit über 100 Einsatzkräften gegen den Großbrand, konnte jedoch nur ein Übergreifen auf Nachbargebäude verhindern.
Der Brand entwickelte sich gegen Mitternacht zu einem regelrechten Inferno. Dichter Rauch zog über die umliegenden Wohnviertel, Anwohner wurden gebeten, Fenster geschlossen zu halten. Das 1945 erbaute Haus an der Pirnaer Landstraße war einst ein beliebter kultureller Treffpunkt für viele Dresdner. «Der Verlust dieses Gebäudes trifft uns ins Herz, auch wenn es nicht mehr als Spielstätte genutzt wurde», erklärte Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch vor Ort.
Die Feuerwehr setzte Drehleitern ein, um den Brand von oben zu bekämpfen. Dabei war die Wasserversorgung zeitweise problematisch. Wer durch Leuben fuhr, konnte die Verwüstung kaum übersehen – vom Dach blieb nichts übrig, die Fassade steht nur noch teilweise. Als langjährige Berichterstatterin in Dresden habe ich selten eine so schnelle Zerstörung eines Kulturgebäudes erlebt.
Die Brandursache bleibt vorerst unklar. Ermittler werden das Gelände untersuchen, sobald die Nachlöscharbeiten abgeschlossen sind. Oberbürgermeister Dirk Hilbert kündigte an, über die Zukunft des Grundstücks neu nachzudenken. Das Ende der alten Staatsoperette schreibt ein trauriges Kapitel in Dresdens Kulturgeschichte – ein Stück Identität ging über Nacht verloren.