In der Nacht zum Sonntag brach ein verheerender Brand in der alten Staatsoperette Dresden aus. Das historische Gebäude im Stadtteil Leuben stand innerhalb kürzester Zeit vollständig in Flammen. Über 80 Einsatzkräfte der Feuerwehr kämpften stundenlang gegen das Feuer, das kurz nach Mitternacht gemeldet wurde.
Die Flammen schlugen meterhoch aus dem Dachstuhl des seit 2016 leerstehenden Gebäudes. Dichter Rauch zog über den östlichen Teil der Stadt. Anwohner wurden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten. „Wir mussten uns auf eine Außenbrandbekämpfung beschränken, da die Einsturzgefahr zu groß war», erklärte Einsatzleiter Frank Haubold. Der Kulturstandort war einst eine wichtige Adresse für das Dresdner Theaterleben.
Die alte Staatsoperette, die bis 2016 als Spielstätte diente, sollte eigentlich umgebaut werden. Viele Dresdner verbinden persönliche Erinnerungen mit dem Haus. Beim Spaziergang durch Leuben fällt mir auf, wie betroffen die Menschen über den Verlust wirken. Sogar ältere Herrschaften stehen mit Tränen in den Augen vor der Brandruine.
Die Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Fremdeinwirkung wird nicht ausgeschlossen. Für die Stadtverwaltung stellt sich nun die Frage nach der Zukunft des Grundstücks. Ein Stück Dresdner Kulturgeschichte ist unwiederbringlich verloren – was bleibt, sind die Erinnerungen an zahlreiche Aufführungen, die Generationen von Dresdnern erfreuten.