Die Mittagsruhe der Passauer Innenstadt wurde gestern brutal durchbrochen. Ein Auto raste in eine Menschengruppe vor dem Rathaus. Der Vorfall ereignete sich gegen 13:30 Uhr am belebten Rathausplatz. Die Bilder, die sich mir ins Gedächtnis brennen, sind verstörend: umgestürzte Tische, weinende Menschen, eilende Rettungskräfte.
Nach ersten Erkenntnissen wurden fünf Personen verletzt, zwei davon schwer. Der 74-jährige Fahrer verlor vermutlich die Kontrolle über sein Fahrzeug. Die Polizei schließt einen terroristischen Hintergrund aus. «Wir gehen derzeit von einem Unfall aus, nicht von einer vorsätzlichen Tat», erklärte Polizeisprecher Michael Emmer gegenüber lokalen Medien. Die beiden Schwerverletzten kamen sofort ins Krankenhaus.
Ich stand vor drei Wochen genau an dieser Stelle, beobachtete Touristen und Einheimische beim Kaffeetrinken. Die Tische, die nun umgeworfen wurden, waren damals besetzt mit lachenden Menschen. Der Kontrast könnte kaum größer sein. Besonders erschüttert zeigten sich Gastronomen der umliegenden Cafés. Sie leisteten Erste Hilfe, noch bevor Rettungskräfte eintrafen.
Das Ereignis weckt ungute Erinnerungen an ähnliche Vorfälle in deutschen Städten. Die Passauer sind erschüttert, aber auch dankbar für die schnelle Hilfe. In den sozialen Netzwerken überschlagen sich die Anteilnahmen. Was bleibt, ist die bange Frage: Wie zufällig und zerbrechlich ist unsere Sicherheit im öffentlichen Raum geworden? Der Rathausplatz wird nie mehr ganz derselbe sein.