Die Theresienwiese, sonst Ort fröhlicher Wiesn-Feierlichkeiten, wurde gestern Abend Schauplatz eines tragischen Vorfalls. Eine Frau attackierte mehrere Personen mit einem Messer, bevor Polizeikräfte sie niederschossen. Die 31-Jährige erlag später im Krankenhaus ihren Verletzungen. Nach Angaben des Polizeipräsidiums München waren innerhalb weniger Minuten über 40 Notrufe eingegangen.
Die Attacke ereignete sich gegen 21 Uhr im Bereich des Bavariakiosks. Zeugen berichteten, die Frau habe zunächst wahllos Passanten bedroht, bevor sie einen 57-jährigen Mann am Hals verletzte. Als die alarmierten Polizeibeamten eintrafen, ignorierte die Angreiferin mehrfache Aufforderungen, das Messer niederzulegen. «Die Kollegin und der Kollege mussten in dieser extremen Situation eine schwerwiegende Entscheidung treffen«, erklärte Polizeisprecher Andreas Franken. Die Beamten gaben mehrere Schüsse ab. Ein typisches Merkmal solcher Einsätze ist die unglaubliche Geschwindigkeit, mit der Entscheidungen getroffen werden müssen – es bleiben oft nur Sekundenbruchteile.
Die Hintergründe der Tat bleiben vorerst unklar. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen, während die Münchner Stadtgesellschaft erschüttert auf den Vorfall reagiert. Der Bereich um die Theresienwiese wurde weiträumig abgesperrt. Anwohner berichten von einer unheimlichen Stille, die nun über dem sonst so lebendigen Viertel liegt. Für die kommenden Tage plant die Stadt eine Gedenkveranstaltung.