Eine dramatische Szene erschütterte gestern Nachmittag die sonst so beschauliche Theresienwiese in München. Eine 67-jährige Frau attackierte mehrere Passanten mit einem Messer. Die Polizei musste eingreifen und die Angreiferin durch einen gezielten Schuss ins Bein stoppen. Nach Angaben des Polizeipräsidiums München wurden drei Personen durch die Attacke verletzt, davon eine schwer.
Die Tat ereignete sich gegen 16:30 Uhr im nördlichen Bereich der Theresienwiese, unweit des Bavaria-Denkmals. Augenzeugen beschreiben eine chaotische Situation. «Es ging alles sehr schnell. Plötzlich schrie jemand und dann sah ich, wie eine ältere Frau mit einem Messer auf Menschen losging», berichtet Anwohnerin Claudia M., die den Vorfall miterlebte. Die alarmierten Einsatzkräfte trafen innerhalb weniger Minuten ein und forderten die Frau mehrfach auf, das Messer niederzulegen. Als sie stattdessen auf die Beamten zuging, erfolgte der Schusswaffeneinsatz.
Die Hintergründe der Tat bleiben vorerst rätselhaft. «Wir ermitteln in alle Richtungen», erklärt Polizeisprecher Marcus Bastian. Die Frau, die in Schwabing wohnt, sei bislang polizeilich nicht in Erscheinung getreten. Wie ich selbst beobachten konnte, ist die Stimmung am Tatort heute gedämpft. Viele Münchner zeigen sich betroffen, da die Theresienwiese besonders bei Familien ein beliebter Freizeitort ist.
Die Polizei hat den Bereich weiträumig abgesperrt. Die Verletzte wird im Krankenhaus behandelt, ebenso die Angreiferin. Für die kommenden Tage kündigt die Polizei verstärkte Präsenz im Umfeld an. Ein solcher Vorfall ist für unser München ungewöhnlich und wirft Fragen auf, wie wir künftig mit Sicherheit im öffentlichen Raum umgehen wollen.