Die Münchner Innenstadt wurde am Montag von einem tragischen Vorfall erschüttert. Eine Frau verletzte in der Nähe der Theresienwiese zwei Personen mit einem Messer, bevor Polizeibeamte die Angreiferin durch Schüsse stoppten. Die 31-Jährige erlag später im Krankenhaus ihren Verletzungen. Laut Polizeisprecher wurden allein im vergangenen Jahr 43 Messerangriffe in der bayerischen Landeshauptstadt registriert.
Der Vorfall ereignete sich gegen 8:30 Uhr an der Ecke Bavariaring/Theresienhöhe, nur wenige Gehminuten vom Oktoberfestgelände entfernt. Die Frau soll zunächst einen 29-jährigen Passanten mit einem Küchenmesser attackiert haben. Als ein 67-Jähriger zu Hilfe eilte, wurde auch er verletzt. Beide Opfer erlitten Schnittverletzungen, befinden sich aber nicht in Lebensgefahr. «Die schnelle Reaktion unserer Einsatzkräfte hat möglicherweise Schlimmeres verhindert», erklärte Polizeidirektor Andreas Franken. Die Beamten hätten mehrfach versucht, die Frau zum Niederlegen des Messers zu bewegen, bevor sie schossen.
Was in den Momenten vor dem Angriff geschah, bleibt rätselhaft. Anwohner berichten von einer zuvor unauffälligen Frau, die plötzlich aggressiv wurde. Die Stimmung im sonst so belebten Viertel ist gedrückt. Man spürt die Verunsicherung der Menschen, die hier täglich unterwegs sind.
Die Staatsanwaltschaft München hat die Ermittlungen übernommen. Zum Motiv gibt es bislang keine gesicherten Erkenntnisse. Die Polizei verstärkt vorerst ihre Präsenz im Umfeld der Theresienwiese. Der Vorfall wirft erneut Fragen zur öffentlichen Sicherheit auf – gerade in einer Stadt, die sich auf Millionen Besucher zum nahenden Oktoberfest vorbereitet.