Die Theresienwiese, bekannt für das Oktoberfest, wurde gestern Abend Schauplatz eines dramatischen Polizeieinsatzes. Eine Frau wurde nach Bedrohung von Passanten durch Schüsse der Polizei verletzt. Laut Polizeipräsidium München wurden bereits um 19:30 Uhr mehrere Notrufe registriert.
Die 57-jährige Frau hatte auf der weitläufigen Theresienwiese mehrere Menschen mit einem messerähnlichen Gegenstand bedroht. Als die Einsatzkräfte eintrafen, reagierte sie nicht auf Ansprachen. «Wir haben alle verfügbaren deeskalierenden Maßnahmen ausgeschöpft, bevor zur Schusswaffe gegriffen wurde«, erklärte Polizeisprecher Werner Kraus. Selbst der Einsatz von Pfefferspray und Tasern konnte die Frau nicht stoppen. Als sie schließlich auf die Beamten losging, fielen die Schüsse. Beim Spaziergang über die Theresienwiese fällt mir auf, wie viele Familien diesen Ort normalerweise für Freizeitaktivitäten nutzen – ein krasser Gegensatz zu den gestrigen Ereignissen.
Die Verletzte wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Das Bayerische Landeskriminalamt hat, wie bei Schusswaffeneinsätzen üblich, die Ermittlungen übernommen. Der Vorfall wirft Fragen zum Umgang mit psychischen Krisen im öffentlichen Raum auf. Die Theresienwiese bleibt vorerst teilweise abgesperrt.