Kindergeldbetrug am Flughafen aufgedeckt
Am Flughafen Köln/Bonn nahm die Bundespolizei letzte Woche eine 43-jährige Frau fest, die Kindergeld in Höhe von 15.000 Euro unrechtmäßig bezogen hatte. Die aus Bulgarien stammende Frau wurde bei der Einreisekontrolle identifiziert. Nach Angaben der Familienkasse hatte sie über einen längeren Zeitraum Leistungen für ihre vier Kinder kassiert, obwohl diese gar nicht in Deutschland lebten.
Die Verdächtige hatte laut Ermittlern einen festen Wohnsitz in Deutschland vorgetäuscht und gefälschte Schulbescheinigungen vorgelegt. «Solche Fälle von organisiertem Leistungsbetrug nehmen leider zu», erklärt Polizeisprecher Martin Weber. Die Behörden arbeiten inzwischen verstärkt zusammen, um Betrugsfälle frühzeitig zu erkennen. Allein im vergangenen Jahr wurden am Flughafen Köln/Bonn acht ähnliche Fälle aufgedeckt. Die Masche ist immer ähnlich: Familien melden ihren Wohnsitz in Deutschland an, während die Kinder tatsächlich im Ausland leben. Besonders auffällig ist, dass viele Verdächtige aus Südosteuropa stammen und regelmäßig ein- und ausreisen.
Die Frau wurde nach Zahlung einer Sicherheitsleistung von 2.000 Euro vorläufig wieder freigelassen. Sie muss sich nun in einem Strafverfahren wegen Betrugs verantworten. Die zu Unrecht erhaltenen Gelder werden zurückgefordert. Die Familienkassen haben mittlerweile ihre Kontrollen verschärft und prüfen Kindergeldanträge genauer.