Die Bundespolizei hat gestern einen internationalen Fälscherring in Hamburg aufgedeckt. Vier Hauptverdächtige im Alter von 29 bis 52 Jahren wurden in einer koordinierten Aktion festgenommen. Nach monatelangen Ermittlungen wurden sieben Objekte im Stadtgebiet durchsucht, wobei die Beamten über 200 gefälschte Ausweisdokumente sicherstellten.
In den Wohnungen der Verdächtigen fanden die Ermittler professionelle Druckmaschinen, Spezialpapier und Hologramme für die Herstellung täuschend echter Dokumente. Der Ring soll gefälschte Pässe für bis zu 5.000 Euro pro Stück verkauft haben. «Diese Fälscherwerkstätten waren hochprofessionell ausgestattet und arbeiteten europaweit», erklärt Polizeisprecher Jörg Ristow. Die Dokumente wurden hauptsächlich über verschlüsselte Messenger-Dienste angeboten und per Kurier ausgeliefert.
Beim Gang durch St. Pauli fällt auf, wie international das Publikum geworden ist. Einige könnten unwissentlich Opfer dieser Kriminellen geworden sein. Die Polizei vermutet Verbindungen zu ähnlichen Fälscherwerkstätten in Berlin und Frankfurt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Urkundenfälschung und Bildung einer kriminellen Vereinigung.
Den Festgenommenen drohen mehrjährige Haftstrafen. Die Ermittlungen laufen weiter, da die Beamten eine umfangreiche Kundenliste sichergestellt haben. Für Hamburg bedeutet dieser Schlag gegen die Dokumentenfälscher mehr Sicherheit im Kampf gegen illegale Einreisen und Identitätsdiebstahl.