In einer Wohnung in Köpenick wurden am Samstag drei tote Schafe entdeckt. Die Polizei erhielt gegen 10:30 Uhr einen Hinweis und fand die grausige Szene in einem Mehrfamilienhaus an der Salvador-Allende-Straße vor. Nach Angaben der Behörden waren die Tiere offenbar für den Verzehr getötet worden. Fast jeder vierte Berliner Tierschutzfall betrifft mittlerweile unerlaubte Haustierhaltung.
Die drei Schafe wurden bereits zerlegt in der Badewanne der Wohnung aufgefunden. Polizeikräfte nahmen einen 37-jährigen Mann fest, der in der Wohnung angetroffen wurde. Die Ermittlungen laufen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. «Solche Fälle häufen sich leider in den letzten Jahren«, erklärt Tierschutzexperte Martin Weber. «Das Schlachten von Nutztieren in Wohnungen ist aus hygienischen und tierschutzrechtlichen Gründen streng verboten.» In der Nachbarschaft zeigte man sich schockiert. Eine Anwohnerin berichtete, sie habe in den Tagen zuvor seltsame Geräusche gehört, diese aber nicht zuordnen können.
Der Bezirk Köpenick sieht sich mit einer steigenden Zahl solcher Verstöße konfrontiert. Veterinäramt und Polizei arbeiten nun enger zusammen. Die Behörden bitten Bürger, verdächtige Beobachtungen zu melden. Was bleibt, ist die Frage, wie drei Schafe unbemerkt in eine Stadtwohnung gelangen konnten.