In Essen-Bergerhausen sorgt eine unerwartete Vollsperrung für Verkehrschaos. Die viel befahrene Straße «Am Sägewerk» wurde gestern wegen akuter Tagesbruchgefahr gesperrt. Unter der Fahrbahn entdeckten Experten gefährliche Hohlräume. Laut Stadtverwaltung nutzen täglich über 5.000 Fahrzeuge diese wichtige Verbindungsstraße zwischen Rüttenscheid und Bergerhausen.
Die Sperrung erfolgte nach einer routinemäßigen Untersuchung des Untergrunds. «Die Situation ist ernst. Wir mussten sofort handeln, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten», erklärt Bauamtsleiter Michael Weber. Die unterirdischen Hohlräume entstanden vermutlich durch jahrelange Wassererosion im kalkhaltigen Boden. Besonders besorgniserregend: Die Hohlräume erstrecken sich über eine Länge von fast 30 Metern. Die Reparaturarbeiten werden mindestens zwei Wochen dauern. Anwohner berichten, dass bereits seit Monaten kleine Risse im Asphalt sichtbar waren. Als langjährige Essener Journalistin habe ich beobachtet, dass gerade in diesem älteren Stadtteil die Infrastruktur oft an ihre Grenzen stößt. Ein Anwohner, Herr Klingenberg, äußert seine Frustration: «Schon wieder eine Baustelle. Aber natürlich ist Sicherheit wichtiger als Bequemlichkeit.»
Die Umleitung führt nun über die ohnehin stark belastete Ruhrallee. Für Anwohner bedeutet dies längere Wege und mehr Verkehrslärm in Wohngebieten. Die Stadt plant, bei den Reparaturarbeiten gleich eine Modernisierung der Kanalisation vorzunehmen. Was als gefährliche Überraschung begann, könnte letztlich die Infrastruktur im Viertel nachhaltig verbessern.