Die Bahnstrecke zwischen Dresden und Leipzig bleibt länger gesperrt als geplant. Statt bis zum 14. Juni müssen Reisende nun bis zum 9. September mit Einschränkungen rechnen. Laut Deutscher Bahn sind umfangreichere Bauarbeiten nötig als ursprünglich angenommen. Über 100.000 Pendler sind von dieser Verlängerung betroffen.
Der eingerichtete Ersatzverkehr mit Bussen steht stark in der Kritik. «Die Kapazitäten reichen zu Stoßzeiten nicht aus», erklärt Verkehrsexperte Thomas Weber vom Fahrgastverband Pro Bahn. Viele Pendler berichten von überfüllten Bussen und erheblichen Verspätungen. Die Fahrtzeit verlängert sich um mindestens 45 Minuten, bei Stau sogar mehr. Besonders für Berufspendler eine Belastung.
Als ich gestern selbst am Dresdner Hauptbahnhof war, herrschte spürbare Frustration. Viele Reisende standen ratlos vor den Aushängen. Die Bahn hat inzwischen reagiert und verspricht mehr Busse einzusetzen. Zudem sollen Bahnmitarbeiter an den größeren Haltestellen als Ansprechpartner bereitstehen.
Die Sperrung trifft die Region in der Sommerreisezeit besonders hart. Für den Tourismus bedeutet dies Einbußen. «Wir brauchen dringend bessere Kommunikation und mehr Alternativen», fordert Riesas Bürgermeister Lars Werner. Die Bahn bittet um Verständnis – die Bauarbeiten seien für eine zuverlässigere Infrastruktur unerlässlich.