Das kleinste Freibad in Essen-Steele zieht eine positive Sommerbilanz. Trotz seiner bescheidenen Größe von nur 3.500 Quadratmetern lockte das Steeler Bad in der vergangenen Saison rund 28.000 Besucher an. Das familienfreundliche Kleinod im Essener Osten beweist, dass Größe nicht alles ist.
«Unser Bad ist wie eine große Familie», erzählt Schwimmmeister Michael Krause, der seit 15 Jahren hier arbeitet. Die überschaubare Anlage schafft eine persönliche Atmosphäre, die von Stammgästen besonders geschätzt wird. An sonnigen Wochenenden bilden sich manchmal kleine Schlangen am Eingang. Doch das nimmt die Steeler Bevölkerung gerne in Kauf.
Besonders beliebt sind die Kinderschwimmkurse und das 25-Meter-Becken, das für ambitionierte Schwimmer ausreichend Platz bietet. Die Wassertemperatur liegt angenehm bei 24 Grad – ein Kompromiss zwischen Energiesparen und Badekomfort.
Als ich an einem Dienstagnachmittag vorbeischaue, sitzen ältere Damen im Schatten der alten Bäume und beobachten lächelnd das Treiben im Wasser. Eine typische Szene, die den Charme des Bades ausmacht.
Die Stadt Essen plant nun kleinere Renovierungen für die kommende Saison. Die Umkleidekabinen sollen modernisiert werden, ohne den historischen Charakter zu verlieren. Das Bad, einst 1930 eröffnet, bleibt ein wichtiger sozialer Treffpunkt für den Stadtteil – klein, aber fein, wie die Steeler sagen würden.