Das Drama um den VfB Stuttgart und seinen Trikotsponsor Winamax spitzt sich dramatisch zu. Der Champions-League-Teilnehmer hat rechtliche Schritte eingeleitet, nachdem der französische Wettanbieter seit Monaten keine Zahlungen mehr geleistet hat. Laut Vereinsquellen geht es um einen Millionenbetrag im mittleren einstelligen Bereich. Die Stuttgarter Verantwortlichen zeigen sich besonders enttäuscht, da der erst im Sommer 2023 geschlossene Vertrag vorzeitig platzt.
«Wir haben lange nach einer einvernehmlichen Lösung gesucht, aber leider keine andere Wahl», erklärt VfB-Vorstand Alexander Wehrle. Die finanziellen Ausfälle treffen den Verein in einer sportlich erfolgreichen, aber wirtschaftlich herausfordernden Phase. Bemerkenswert: Trotz des laufenden Rechtsstreits liefen die Stuttgarter beim letzten Heimspiel ohne Brustlogo auf. Die Fans reagierten mit Verständnis. «Lieber kein Sponsor als einer, der nicht zahlt», war auf einem Banner in der Cannstatter Kurve zu lesen.
Hintergrund des Konflikts sind offenbar regulatorische Probleme des Wettanbieters in Deutschland. Winamax erhielt keine deutsche Lizenz für den Glücksspielmarkt. Branchenexperten sprechen von einem «kalkulierten Risiko», das nun beide Seiten teuer zu stehen kommt. Für den VfB beginnt parallel die Suche nach einem neuen Partner. Die Aussichten sind trotz Champions League-Teilnahme durch den aktuellen Imageschaden nicht optimal. Der Fall zeigt exemplarisch die Tücken moderner Sponsoringverträge im Profifußball.