Die Morgenluft trägt den Duft von Veränderung, während ich durch das Berliner Regierungsviertel spaziere. Nach Jahren steigender Baukosten soll endlich ein frischer Wind wehen. Die neue Bauministerin Verena Hubertz hat ambitionierte Pläne vorgestellt: Sie will die Baukosten in Deutschland drastisch reduzieren – und zwar um bis zu 50 Prozent.
«Wir müssen Bauen wieder bezahlbar machen,» erklärte Hubertz bei ihrer ersten Pressekonferenz. Mit einem Maßnahmenpaket will sie gegen überbordende Vorschriften vorgehen. Mich erinnert das an mein Gespräch mit einem befreundeten Architekten vergangene Woche. Er klagte über den Papierkrieg bei jedem Projekt. Die Normenflut sei mittlerweile sein größter Gegner. Hubertz scheint das verstanden zu haben. Sie plant einen «Baukosten-TÜV» für neue Regelungen und will bestehende Vorschriften auf den Prüfstand stellen. Die Vereinfachung der Landesbauordnungen soll folgen. Experten aus der Baubranche begrüßen diese Ansätze.
Als ich letzten Monat eine junge Familie traf, die ihren Hausbautraum wegen explodierender Kosten aufgeben musste, wurde mir die Dringlichkeit des Problems bewusst. Die Baupreise stiegen seit 2020 um durchschnittlich 40 Prozent. Der Wohnungsmarkt in Großstädten gleicht einem Minenfeld für Normalverdiener. Ob Hubertz› Pläne wirklich wirken werden? Die Zeit wird es zeigen. Doch eines ist klar: Bezahlbares Bauen ist nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine gesellschaftliche Notwendigkeit.