Die Hamburger Innenstadt stand gestern ganz im Zeichen der Wertschätzung. Erstmals wurde auf dem Rathausmarkt der Veteranentag mit rund 1.000 Besuchern gefeiert. Bürgermeister Peter Tschentscher würdigte dabei besonders die über 10.000 Hamburger Soldatinnen und Soldaten, die seit 1955 in Auslandseinsätzen gedient haben.
«Diese Männer und Frauen haben unsere Demokratie und Freiheit verteidigt – oft unter Einsatz ihres Lebens», betonte Tschentscher in seiner bewegenden Ansprache. Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius unterstrich die Bedeutung der öffentlichen Anerkennung. «Veteranen sind kein Teil einer fernen Vergangenheit, sondern leben mitten unter uns», sagte er vor den versammelten Gästen.
Als langjährige Beobachterin des Hamburger Stadtgeschehens fiel mir besonders die breite Unterstützung aus der Bevölkerung auf. Neben politischen Vertretern waren zahlreiche Familien und Bürger gekommen, um ihre Solidarität zu zeigen. Die Bundeswehr präsentierte sich mit Informationsständen und einem Musikkorps, das für feierliche Stimmung sorgte.
Für viele anwesende Veteranen bedeutete dieser Tag viel. Martin Weber, ehemaliger Afghanistan-Veteran, teilte mit: «Diese Anerkennung war längst überfällig. Viele von uns kämpfen noch immer mit den Erlebnissen im Einsatz.»
Der Veteranentag soll künftig jährlich am 15. Juni stattfinden. Hamburg hat mit dieser Premiere ein starkes Zeichen gesetzt. Die Wertschätzung für Soldatinnen und Soldaten gehört nicht hinter verschlossene Türen, sondern in die Mitte unserer Gesellschaft.