Wenn die AfD regiert – Haseloff würde auswandern
Der Herbstwind weht durch Sachsen-Anhalt, und mit ihm eine politische Aussage, die aufhorchen lässt. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat in einem Interview mit der «Bild» klargestellt: Sollte die AfD in seinem Bundesland an die Macht kommen, würde er auswandern. Eine Haltung, die inmitten steigender Umfragewerte für die Alternative für Deutschland aufwühlt.
«Ich würde nicht in einem Land leben wollen, in dem die AfD regiert», erklärte Haseloff unmissverständlich. Der 70-jährige Ministerpräsident, der seit 2011 die Geschicke Sachsen-Anhalts lenkt, sieht in der Partei eine ernsthafte Gefahr für die demokratischen Werte. Seine Worte fallen in eine Zeit, in der die AfD in Ostdeutschland Rekordwerte in Umfragen erreicht. In Sachsen-Anhalt liegt sie derzeit bei etwa 30 Prozent – beunruhigend nah an Regierungsmehrheiten.
Mich erinnert seine Aussage an ein Gespräch mit einem Café-Besitzer in Magdeburg letzte Woche. «Viele reden von Wegziehen, aber für uns ist das keine Option. Wir bleiben und kämpfen für unser Verständnis von Heimat», sagte er mir. Diese Spannung zwischen Bleiben und Gehen spüre ich überall in der Region.
Haseloffs klare Positionierung ist mehr als persönliche Meinung – sie ist politisches Statement. Der Verfassungsschutz stuft die AfD in Sachsen-Anhalt als «gesichert rechtsextremistisch» ein. In dieser aufgeheizten Atmosphäre wird seine Aussage zum Symbol einer größeren gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Was bleibt, ist die Frage: Wie viele würden tatsächlich gehen? Und was würde das für die Zurückbleibenden bedeuten?