Die Zukunft von Hans-Joachim Watzke bei Borussia Dortmund steht auf wackligen Beinen. Der 65-jährige BVB-Präsident kündigte am Wochenende an, über seine berufliche Zukunft nachzudenken. «Ich werde mir Gedanken machen», sagte Watzke nach der 1:2-Niederlage gegen Union Berlin im Signal Iduna Park. Seit über 19 Jahren führt er den Verein, dessen Mitgliederzahl unter seiner Leitung um 83 Prozent gewachsen ist.
Die Dortmunder befinden sich derzeit in einer sportlichen Krise. Mit nur vier Siegen aus zehn Spielen liegt der BVB weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Trainer Nuri Sahin steht zunehmend unter Druck. «Die Situation ist kompliziert, aber nicht aussichtslos», erklärte Sportdirektor Sebastian Kehl gegenüber lokalen Medien. Die Stimmung im Westfalenstadion ist angespannt. Man spürt die Unzufriedenheit der sonst so leidenschaftlichen Fans auf der berühmten Südtribüne deutlich. Als langjähriger Beobachter der Schwarzgelben habe ich selten eine solche Ratlosigkeit im Verein erlebt.
Watzkes möglicher Rückzug könnte weitreichende Folgen haben. Die Personalentscheidung wird eng mit der sportlichen Entwicklung verknüpft sein. Börsenexperten beobachten die Situation genau, da die BVB-Aktie bereits reagiert hat. Für die Dortmunder Fußballseele bleibt die Frage: Wer könnte in Watzkes große Fußstapfen treten, sollte er tatsächlich gehen?