Der Kölner Schulausschuss wurde gestern von lauten Protesten begleitet. Über 200 Eltern, Lehrer und Schüler versammelten sich vor dem Rathaus, um gegen die aktuelle Bildungspolitik zu demonstrieren. Nach Angaben der Polizei Köln war es die größte schulpolitische Kundgebung der letzten fünf Jahre in der Domstadt.
«Unsere Kinder brauchen bessere Lernbedingungen, nicht leere Versprechungen», rief Elternsprecherin Michaela Weber den Demonstranten zu. Die Situation an vielen Kölner Schulen spitzt sich zu – marode Gebäude, Lehrermangel und überfüllte Klassen prägen den Alltag. Besonders im Veedel Ehrenfeld fehlen nach Berechnungen der Elterninitiative «Schule jetzt» über 200 Schulplätze für das kommende Jahr.
Stadtschulrat Thomas Müller zeigte Verständnis für den Unmut: «Wir arbeiten mit Hochdruck an Lösungen, aber der Sanierungsstau ist enorm.» Beim Gang durch die Menge fiel mir auf, wie viele selbstgemachte Plakate Kinder in den Händen hielten. «Mein Klassenzimmer ist im Winter eiskalt» stand auf einem.
Die Stadtverwaltung kündigte ein Sofortprogramm für die dringendsten Sanierungen an. Der Ausschuss wird nächsten Monat über konkrete Maßnahmen entscheiden. Die Proteste zeigen: In Köln ist die Geduld in Schulfragen aufgebraucht – jetzt müssen Taten folgen.