Die Münchner Innenstadt erlebt eine beunruhigende Entwicklung: Allein im ersten Quartal 2024 registrierte die Polizei über 60 Unfälle mit E-Scootern. Besonders alarmierend ist die steigende Zahl der Fahrerflucht nach Kollisionen – drei Fälle wurden allein letzte Woche gemeldet. Laut Verkehrspolizei sind die Unfallzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent gestiegen.
«Diese E-Roller sind kein Spielzeug, sondern Kraftfahrzeuge mit entsprechender Verantwortung», betont Polizeioberkommissar Michael Weber. Die häufigsten Unfallursachen: Alkoholkonsum, riskante Fahrmanöver und die verbotene Nutzung von Gehwegen. Wer in der Fußgängerzone zwischen Marienplatz und Stachus unterwegs ist, kennt das Problem. Besonders abends rasen viele Scooter-Fahrer rücksichtslos zwischen Passanten hindurch – oft zu zweit auf einem Gerät.
Die Stadt reagiert nun mit verstärkten Kontrollen. Am beliebten Hotspot Gärtnerplatz wurden am vergangenen Wochenende 27 Verstöße geahndet. Anwohner berichten von nächtlichen «Scooter-Rennen», die zunehmend für Unmut sorgen. Ich selbst beobachtete gestern, wie ein junger Fahrer auf der Leopoldstraße beinahe eine ältere Dame umfuhr.
Die Konsequenzen für die Verkehrssicherheit sind erheblich. Experten fordern nun strengere Regeln und mehr Aufklärung. «Wir müssen die Balance zwischen moderner Mobilität und Sicherheit besser hinbekommen», sagt Verkehrsplanerin Sandra Meier. Bis dahin bleibt München im Bann der E-Scooter-Problematik – mit ungewissem Ausgang für alle Verkehrsteilnehmer.