Die Spree könnte bald zum Sprungbrett für Berliner Badegäste werden. Am Wochenende demonstrierten rund 50 Berliner mit einem symbolischen Sprung in die Spree für mehr legale Bademöglichkeiten im Stadtfluss. Die Aktion fand an der Elsenbrücke statt, wo bereits 2026 die erste offizielle Badestelle entstehen soll. Derzeit ist das Baden in der Berliner Spree noch verboten und mit Bußgeldern bis zu 5.000 Euro belegt.
«Wir wollen zeigen, dass die Spree den Berlinern gehört», erklärte Claudia Weber vom Verein «Flussbad Berlin», der die Demonstration mitorganisierte. Das Projekt für eine legale Badestelle am Spreeufer macht Fortschritte. Der Senat hat bereits 3,2 Millionen Euro für die notwendige Infrastruktur bereitgestellt. Geplant sind schwimmende Plattformen mit Umkleiden und eine natürliche Wasserfilterung durch Schilf und Kies.
Die Wasserqualität der Spree hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert, bleibt aber ein Knackpunkt. Bei starkem Regen kommt es noch immer zu Überläufen der Kanalisation. Als ich vor Ort war, zeigten sich viele Anwohner begeistert. «Ich würde sofort reinspringen, wenn es erlaubt wäre», meinte der 67-jährige Karl-Heinz aus Friedrichshain, der sich noch an Badezeiten in den 1960er Jahren erinnert.
Für die Hauptstadt wäre eine Spree-Badestelle ein wichtiger Schritt zurück zum Fluss. Die Behörden prüfen derzeit die Sicherheitsaspekte und erwarten den Abschluss des Genehmigungsverfahrens bis Ende 2025. Der Traum vom Badevergnügen mitten in Berlin könnte also bald Wirklichkeit werden – ein Stückchen Lebensqualität, das in vielen anderen Metropolen längst selbstverständlich ist.