Über 1.900 junge Schachspieler trafen sich gestern in den Hamburger Messehallen zum größten Schulschachturnier der Welt. Bei der 22. Auflage des Traditionsturniers kämpften Kinder und Jugendliche aus 112 Hamburger Schulen um die begehrten Pokale. Rund 40 Prozent der Teilnehmer waren Mädchen – ein neuer Rekord für das Turnier, wie die Veranstalter stolz berichteten.
Die konzentrierte Atmosphäre beeindruckte sofort. Hunderte Schachbretter, taktische Überlegungen und die typischen Geräusche bewegter Figuren füllten die Halle. «Schach fördert nicht nur logisches Denken, sondern auch Geduld und Respekt voreinander», erklärte Schulsenator Ties Rabe, der das Turnier eröffnete. Besonders die Grundschulen zeigten starke Präsenz. Die Heinrich-Hertz-Schule dominierte in mehreren Altersklassen und sicherte sich den Gesamtsieg. Bemerkenswert war die Leistung der kleinen Lisa Schmidt aus der dritten Klasse, die selbst ältere Gegner mit durchdachten Strategien überraschte.
Als langjährige Beobachterin des Turniers fiel mir die zunehmende Begeisterung der Kinder für das «königliche Spiel» auf. In Zeiten digitaler Ablenkungen scheint Schach eine Renaissance zu erleben.
Das Turnier stärkt nicht nur die Schachkultur in Hamburg, sondern auch den Zusammenhalt der Schulgemeinschaften. Für nächstes Jahr plant die Schulbehörde zusätzliche Förderprogramme für Schulschach. In einer Welt voller schneller Reize zeigt das Turnier, dass Konzentration und strategisches Denken bei Hamburgs Schülern hoch im Kurs stehen.