Die Bagger stehen bereit, doch der Aufschwung zögert. Der neue Bau-Turbo soll jetzt die Wende im Wohnungsbau bringen. Als ich letzte Woche durch Berlin-Mitte spazierte, sah ich zahlreiche Baulücken – ungenutzte Potenziale in Zeiten akuter Wohnungsnot.
Die Bundesregierung hat nun ein 14-Punkte-Programm beschlossen. Es soll Bürokratie abbauen und Genehmigungen beschleunigen. Der Wohnungsbau steckt in der Krise. Die Baukosten sind seit 2020 um über 40 Prozent gestiegen. Gleichzeitig wurden 2023 nur 260.000 Wohnungen fertiggestellt – weit unter dem Bedarf. «Wir müssen die Rahmenbedingungen verbessern, damit wieder mehr gebaut werden kann,» erklärt Bauministerin Klara Geywitz. Das neue Paket sieht vereinfachte Baustandards und digitale Genehmigungsverfahren vor. Auch das serielle Bauen mit vorgefertigten Elementen soll Kosten senken.
Meine Nachbarin Stefanie, Architektin, bleibt skeptisch. «Die Maßnahmen gehen in die richtige Richtung, aber die hohen Materialkosten bleiben ein Problem.» Sie hat bereits zwei Projekte pausieren müssen. Für Mieter wie mich bleibt die Frage: Werden die Wohnungen wirklich bezahlbarer?
Die Wohnungskrise ist mehr als ein wirtschaftliches Problem. Sie verändert unsere Städte und das Zusammenleben. Der Bau-Turbo könnte helfen – wenn er nicht nur auf dem Papier existiert. Beim Blick auf die Baulücken bleibt Hoffnung, dass dort bald neues Leben einzieht.