Die politische Landschaft Berlins zeigt bemerkenswerte Veränderungen. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap bleibt die CDU mit 26 Prozent stärkste Kraft in der Hauptstadt. Besonders auffällig: Die Linke verzeichnet einen deutlichen Aufschwung und erreicht nun 9 Prozent – ein Plus von 3 Prozentpunkten seit der letzten Erhebung.
Die Regierungspartei SPD kommt auf 15 Prozent und verliert damit leicht an Zustimmung. Auch die Grünen müssen einen Dämpfer hinnehmen und landen bei 14 Prozent. Für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) würden sich aktuell 9 Prozent der Berliner entscheiden. «Die Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik spielt sowohl der Linken als auch dem BSW in die Karten», erklärt der Politikwissenschaftler Prof. Müller von der Freien Universität. Die AfD bleibt stabil bei 14 Prozent, während die FDP mit 4 Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde verharrt.
Auf den Straßen Berlins spürt man die politische Stimmung deutlich. In Friedrichshain-Kreuzberg diskutieren die Menschen leidenschaftlich über steigende Mieten und soziale Gerechtigkeit – Themen, mit denen die Linke punkten kann. Für die schwarz-rote Koalition bedeuten diese Zahlen eine Herausforderung. Die kommenden Monate werden zeigen, ob der Senat das Vertrauen der Berliner zurückgewinnen kann oder ob der Trend zur politischen Zersplitterung weiter anhält.