Mitten im Herzen Berlins, nur wenige Schritte vom Alexanderplatz entfernt, öffnet morgen das neue Archäologie Zentrum seine Türen. Über 12.000 Fundstücke erzählen die Geschichte unserer Hauptstadt – vom mittelalterlichen Fischerdorf bis zur pulsierenden Metropole. Besonders beeindruckend: Rund 40 Prozent der Exponate wurden erst in den letzten fünf Jahren bei Bauarbeiten entdeckt.
Die Ausstellung erstreckt sich über drei Etagen und führt Besucher chronologisch durch Berlins Vergangenheit. Im Erdgeschoss tauchen wir ein in die Anfänge der Stadt. Hier sind Überreste einer mittelalterlichen Siedlung zu sehen, darunter Holzbalken der ersten Spreebrücke aus dem 13. Jahrhundert. «Diese Funde sind unser historisches Gedächtnis,» erklärt Dr. Sabine Weber, Leiterin des Zentrums. «Sie zeigen, dass Berlin nicht plötzlich entstand, sondern langsam gewachsen ist.»
In den oberen Etagen wird’s moderner. Alltägliche Gegenstände aus verschiedenen Epochen – von Bierkrügen der Kaiserzeit bis zu DDR-Alltagsgegenständen – geben Einblicke ins Leben unserer Vorfahren. Was mich besonders berührt: Eine kleine Vitrine mit Kinderzeichnungen und Spielzeug aus dem Kriegsjahr 1943, gefunden bei Ausschachtungsarbeiten am Potsdamer Platz.
Die Stadtgeschichte wird greifbar wie nie zuvor. Für Berliner und Besucher gleichermaßen lohnt sich der Besuch. Das Zentrum plant bereits Sonderausstellungen und Workshops für Schulklassen. Wer die Wurzeln Berlins verstehen will, findet hier Antworten – und vielleicht auch ein neues Verständnis für die Entwicklung unserer Stadt.