Die Feldlerche, ein gefährdeter Vogel in Deutschland, zeigt überraschende Anpassungsfähigkeit an moderne Energieerzeugung. In Berlin-Brandenburger Solarparks haben Wissenschaftler der Uni Potsdam eine stabile Population entdeckt. Rund 15 Prozent mehr Brutpaare wurden dort im Vergleich zu umliegenden Feldern gezählt.
Die Entdeckung gibt Hoffnung für Artenschutz und Energiewende gleichermaßen. „Wir beobachten, dass die Feldlerche den erhöhten Schatten zwischen den Modulen sogar bevorzugt», erklärt Dr. Sabine Hoffmann vom Forschungsteam. Die Vögel finden unter den Solarmodulen ideale Brutbedingungen und ausreichend Insekten. Besonders bemerkenswert: Die speziell angelegten Grünstreifen zwischen den Anlagen bieten zusätzlichen Lebensraum. Als ich letzte Woche einen der Parks besuchte, konnte ich selbst den charakteristischen Gesang der Lerchen über den blauen Paneelen hören – ein unerwartetes Naturerlebnis zwischen Technik.
Der Berliner Naturschutzbund begrüßt diese Entwicklung. „Naturverträgliche Solarparks könnten ein Schlüssel für den Artenschutz sein», betont Naturschutzexperte Markus Weber. Die Stadt Berlin plant nun Richtlinien für vogelfreundliche Solaranlagen. Die Feldlerche zeigt uns: Naturschutz und Klimaschutz können Hand in Hand gehen, wenn wir unsere Technologien klug gestalten.