Die Zukunft der gelben RegioRad-Fahrräder in Stuttgart steht auf der Kippe. Mehr als die Hälfte der Kommunen in der Region will den Mietrad-Service zum Jahresende verlassen. Der Verlust betrifft rund 130 Stationen mit über 800 Leihrädern, die bald verschwinden könnten.
Die finanzielle Belastung ist für viele Gemeinden zu hoch geworden. «Die jährlichen Kosten pro Station sind für kleinere Kommunen einfach nicht mehr tragbar», erklärt Bürgermeister Thomas Bernlöhr aus Welzheim. In Zeiten knapper Kassen müssen Prioritäten gesetzt werden. Der Verband Region Stuttgart sucht nun dringend nach Lösungen, denn das Fahrradverleihsystem gilt als wichtiger Baustein für die Mobilitätswende.
Als ich letzte Woche am Stuttgarter Hauptbahnhof war, standen die gelben Räder noch in Reih und Glied – bald könnte dieses vertraute Bild verschwinden. Die Deutsche Bahn als Betreiberin arbeitet an einem neuen Konzept, das für die Kommunen finanziell attraktiver sein soll. Auch ein Betreiberwechsel steht im Raum.
Die Nutzer sind besorgt. Für Pendler wie die Studierenden der Universität Hohenheim bedeutet das System eine flexible Alternative zu überfüllten Bussen. Der Verband will bis Herbst entscheiden, wie es weitergehen kann. Die RegioRad-Krise zeigt, wie schwierig der Weg zu nachhaltiger Mobilität in der Praxis oft ist.