Die Hamburger Polizei führte gestern Abend umfangreiche Razzien in Jenfeld und Finkenwerder durch. Beamte durchsuchten mehrere Bars und Shisha-Lounges wegen des Verdachts auf illegales Glücksspiel und Drogenhandel. Nach Angaben der Polizeidirektion Hamburg wurden allein im Bezirk Jenfeld über 120 Personen kontrolliert – ein deutlicher Anstieg gegenüber vergleichbaren Einsätzen im Vorjahr.
Die Ermittler stellten bei den Durchsuchungen mehrere Spielautomaten ohne gültige Konzession sicher. Zudem fanden sie kleinere Mengen Cannabis und andere Betäubungsmittel. Zwei Lokale wurden nach erheblichen Hygienemängeln vorübergehend geschlossen. «Diese konzentrierten Einsätze sind wichtig, um kriminellen Strukturen im Kiez entgegenzuwirken», erklärte Polizeisprecher Florian Abbenseth. In den betroffenen Stadtteilen häuften sich zuletzt Anwohnerbeschwerden über nächtliche Ruhestörungen und verdächtige Aktivitäten.
Wer regelmäßig in Jenfeld unterwegs ist, bemerkt die zunehmende Polizeipräsenz in den letzten Monaten. Besonders auffällig waren die Kontrollen diesmal in der Rodigallee, wo drei Lokale gleichzeitig durchsucht wurden. Die Beamten wurden dabei von Zoll und Steuerfahndung unterstützt.
Die Auswertung der Beweismittel wird laut Polizei noch einige Wochen dauern. Gegen mindestens fünf Betreiber wurden Strafverfahren eingeleitet. Die Behörden kündigten weitere Kontrollen in den betroffenen Vierteln an. Für die Anwohner bedeutet dies zunächst eine spürbare Entlastung von den problematischen Zuständen.