Der längste Tag des Jahres wirkt sich auf unseren Körper aus. Während ich gestern den Sonnenuntergang um 21:34 Uhr in Stuttgart beobachtete, wurde mir bewusst: Die Sommersonnenwende beeinflusst nicht nur unser Gemüt, sondern auch unsere Gesundheit. Experten bestätigen, dass die verlängerte Lichtexposition unseren Biorhythmus verändert und somit direkte Auswirkungen auf unser Wohlbefinden hat.
Die extreme Tageslichtdauer kann unseren Melatoninspiegel beeinflussen. «Bei empfindlichen Menschen führt das zu Schlafstörungen und erhöhter innerer Unruhe», erklärt Dr. Martina Weber vom Universitätsklinikum Tübingen. Die Auswirkungen sind regional unterschiedlich. In Flensburg dauert der längste Tag fast 17 Stunden, in Freiburg nur 16 Stunden. Diese regionale Variation spiegelt sich in unterschiedlichen Schlafmustern wider. Letzte Woche bemerkte ich selbst, wie schwer mir das Einschlafen fiel, obwohl die Jalousien geschlossen waren. Die innere Uhr reagiert sensibel auf diese jahreszeitlichen Veränderungen. Besonders Kinder und ältere Menschen spüren die Auswirkungen intensiver.
Interessanterweise führt das vermehrte Tageslicht auch zu positiven Effekten. Unser Vitamin-D-Spiegel steigt, die Stimmung verbessert sich messbar. Die SWR-Gesundheitsredaktion bietet hierzu detaillierte Informationen. Nach der Sonnenwende werden die Tage wieder kürzer. Unser Körper beginnt sich langsam umzustellen. Die Natur gibt den Rhythmus vor – ob wir wollen oder nicht.