Als ich heute durch die Redaktion eilte, erreichten mich die ersten Meldungen über ein Verkehrschaos auf der wichtigen Bahnstrecke zwischen Hamburg und Lübeck. Ein Böschungsbrand nahe Bad Oldesloe hatte den Zugverkehr vollständig zum Erliegen gebracht. Für tausende Pendler und Reisende bedeutete dies: Warten, Umplanen, Frustration.
Der Brand war am Nachmittag ausgebrochen und erfasste schnell die trockene Vegetation entlang der Gleise. Die Feuerwehr rückte mit mehreren Fahrzeugen aus. «Die Trockenheit der letzten Wochen hat die Situation verschärft«, erklärte mir ein Sprecher der Einsatzkräfte am Telefon. «Bei diesen Wetterbedingungen können sich Böschungsbrände besonders schnell ausbreiten.»
Ich selbst war erst letzte Woche auf dieser Strecke unterwegs. Schon da bemerkte ich die verdorrten Grünflächen entlang der Gleise. Eine Mitreisende meinte damals: «Das sieht aus wie Zunder.» Wie recht sie hatte.
Die Deutsche Bahn richtete schnell einen Ersatzverkehr mit Bussen ein, doch die Kapazitäten reichten kaum aus. An den Bahnhöfen bildeten sich lange Schlangen. Besonders betroffen waren Berufspendler, die nach Feierabend nach Hause wollten. Eine Studentin, die ich am Bahnhof traf, nahm es gelassen: «Ist halt typisch Bahn – man muss immer mit allem rechnen.«
Die Störungen auf dieser wichtigen Pendlerstrecke zeigen einmal mehr, wie anfällig unsere Verkehrsinfrastruktur ist. Während die Klimaveränderungen zunehmen, müssen wir uns wohl auf häufigere wetterbedigte Unterbrechungen einstellen. Als erfahrene Bahnfahrerin weiß ich: Ein guter Podcast und eine Extraportion Geduld gehören mittlerweile zur Grundausstattung.