Die Hamburger Baukultur bekommt ein neues Zuhause. In der Davidstraße 14 eröffnet heute das Fritz-Schumacher-Zentrum, das an den prägenden Stadtplaner erinnert. Zwischen 1909 und 1933 gestaltete Schumacher als Oberbaudirektor zahlreiche Quartiere Hamburgs, die noch heute das Stadtbild prägen. Über 70 Prozent der Hamburger Backsteinsiedlungen gehen auf seine Entwürfe zurück.
Das Zentrum bietet mehr als nur Erinnerung. „Wir wollen die Geschichte lebendig machen und gleichzeitig Impulse für die Zukunft setzen», erklärt Dirk Meyhöfer, Vorstand der Fritz-Schumacher-Gesellschaft. In den lichtdurchfluteten Räumen finden Besucher Archivmaterial, Fotografien und Pläne des bedeutenden Stadtplaners. Besonders beeindruckend sind die originalgetreuen Modelle der Jarrestadt und des Dulsberg-Quartiers.
Die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart gelingt durch wechselnde Ausstellungen zu aktuellen Themen der Stadtentwicklung. Am Eröffnungswochenende können Interessierte kostenlose Führungen durch Schumachers Backstein-Quartiere buchen. Wer durch diese Viertel geht, spürt sofort die besondere Atmosphäre – klare Linien, durchdachte Strukturen und menschliche Dimensionen prägen diese Orte.
Das Fritz-Schumacher-Zentrum könnte für Hamburg wichtige Denkansätze liefern. In Zeiten von Wohnungsmangel und Klimawandel bieten Schumachers soziale und nachhaltige Planungsprinzipien wertvolle Orientierung. Seine Vision von lebenswerten Quartieren für alle Bevölkerungsschichten ist aktueller denn je.