Die Straßen Bockenheims füllten sich am Samstag mit hunderten Menschen, die gegen Israels Politik demonstrierten. Rund 600 Teilnehmer versammelten sich laut Polizeiangaben am Kurfürstenplatz, um ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk zu bekunden. Etwa 35 Prozent der Frankfurter Bevölkerung hat einen Migrationshintergrund – viele fühlen sich von diesem Konflikt direkt betroffen.
Der Protestzug bewegte sich vom Kurfürstenplatz über die Leipziger Straße bis zum Bockenheimer Depot. Demonstranten schwenkten palästinensische Flaggen und forderten ein Ende der Kämpfe im Gazastreifen. "Was wir in Gaza sehen, ist eine humanitäre Katastrophe, die sofortiges Handeln erfordert", erklärte Fatima Hassan, Sprecherin der Organisatoren. Die Polizeipräsenz war deutlich sichtbar, blieb jedoch im Hintergrund. Anders als bei früheren Demonstrationen verlief der Protest weitgehend friedlich. Als langjährige Beobachterin solcher Kundgebungen fiel mir die zunehmende Diversität der Teilnehmer auf – neben Menschen mit arabischen Wurzeln waren viele junge Frankfurter verschiedener Herkunft dabei.
Die Veranstaltung zeigt, wie tief der Nahost-Konflikt auch in Frankfurt Emotionen weckt. Eine Fortsetzung der Proteste ist für kommenden Monat geplant. In unserer multikulturellen Stadt spiegeln sich weltpolitische Konflikte unmittelbar im Stadtbild wider – eine Herausforderung für das friedliche Zusammenleben, aber auch eine Chance für Dialog.