Der Duft von Maultaschen liegt in der Luft. Beim «Maultaschen Fäschdival» in Metzingen treffen sich Jung und Alt zum kulinarischen Stelldichein. Was vor sieben Jahren als lokale Initiative begann, hat sich zum beliebten Schlemmer-Event entwickelt. Die schwäbische Spezialität zeigt sich hier in all ihren Facetten – von traditionell bis experimentell.
Unter freiem Himmel reihen sich die Stände aneinander. Jeder Aussteller interpretiert die Teigtaschen auf seine Weise. Neben klassischen Varianten mit Fleisch und Spinat finden sich exotische Kreationen mit Trüffel oder vegane Alternativen. «Die Maultasche ist für uns Schwaben mehr als Essen, sie ist Kulturgut und Identität», erklärt Festivalorganisator Martin Schmid. Die Besucherzahlen geben ihm recht: Über 15.000 Gäste werden an diesem Wochenende erwartet.
Gestern habe ich selbst die Kürbis-Ziegenkäse-Variante probiert. Ein Geschmackserlebnis! Während ich mich durch die Menschenmenge schlängele, beobachte ich Familien, die gemeinsam am Tisch sitzen. Kinder mit Maultaschen-Eis, Großeltern beim Verkosten traditioneller Sorten.
Die Maultasche, einst als «Herrgottsbscheißerle» bekannt, weil Mönche während der Fastenzeit Fleisch darin versteckten, verbindet Generationen. Das Festival zeigt eindrucksvoll: Kulinarisches Erbe kann zeitgemäß interpretiert werden, ohne seine Wurzeln zu verlieren. Noch bis Sonntag können Besucher in Metzingen die vielfältige Welt der schwäbischen Teigtaschen entdecken – ein Stück lebendige Esskultur zum Anfassen und Genießen.