In Essens Hauptbahnhof sorgte ein 25-jähriger Mann am Dienstagabend für einen Polizeieinsatz. Bei einer Routinekontrolle zeigte er den verbotenen Hitlergruß. Die Bundespolizei, die im letzten Jahr über 30 ähnliche Vorfälle in Essener Bahnhöfen registrierte, griff sofort ein.
Der Vorfall ereignete sich gegen 19:30 Uhr im Haupteingangsbereich. Als Beamte den Mann kontrollierten, reagierte dieser mit der verfassungsfeindlichen Geste. «Wir nehmen solche Vorgänge sehr ernst und leiten umgehend strafrechtliche Maßnahmen ein«, erklärte Polizeisprecher Stefan Döring. Die Beamten nahmen den Mann vorübergehend fest und leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ein.
Die Stimmung am Hauptbahnhof war danach merklich angespannt. Mehrere Pendler beobachteten den Einsatz mit Sorge. Der Polizeipräsenz am Hauptbahnhof wurde in den letzten Monaten bereits verstärkt, wie die Behörde auf ihrer Informationsseite mitteilt. «Das schnelle Eingreifen der Beamten hat Schlimmeres verhindert», betonte Kommunalpolitikerin Martina Weber.
Der Vorfall reiht sich in eine beunruhigende Serie ähnlicher Vorfälle ein. Die Essener Zivilgesellschaft plant nun verstärkt Aufklärungsarbeit. Für nächste Woche ist bereits eine Mahnwache am Hauptbahnhof angekündigt. Dass ausgerechnet an diesem belebten Ort solche Symbole gezeigt werden, verdeutlicht die anhaltende Herausforderung im Kampf gegen Extremismus.