In Billstedt kam es am Freitagabend zu zwei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Jugendgruppen. Die Polizei musste zweimal zum Einkaufszentrum und zur U-Bahnstation ausrücken. Nach Angaben der Beamten wurden acht Platzverweise erteilt. Der Stadtteil verzeichnete im letzten Jahr bereits über 40 ähnliche Vorfälle.
Die erste Schlägerei ereignete sich gegen 18:30 Uhr im Billstedt-Center. Eine Gruppe von etwa 15 Jugendlichen geriet in Streit, der schnell in körperliche Gewalt umschlug. «Solche Konflikte entstehen oft aus nichtigen Anlässen und eskalieren dann durch Gruppendynamik», erklärt Polizeisprecher Martin Schneider. Zwei junge Männer trugen blutende Gesichtsverletzungen davon, lehnten jedoch ärztliche Hilfe ab.
Kaum zwei Stunden später, gegen 20:15 Uhr, wurden die Einsatzkräfte erneut alarmiert – diesmal zur U-Bahnstation Billstedt. Dort prügelten sich etwa zehn Personen. Als die Beamten eintrafen, flüchteten die meisten Beteiligten. Wer in unserer Nachbarschaft unterwegs ist, bemerkt die zunehmende Spannung unter Jugendlichen besonders in den Abendstunden.
Diese Vorfälle beunruhigen viele Anwohner in Billstedt. Die Polizei hat angekündigt, ihre Präsenz in den kommenden Wochen zu verstärken. Der Stadtteilbeirat plant außerdem ein Treffen mit Jugendsozialarbeitern und Polizeivertretern, um langfristige Lösungen zu erarbeiten. Hamburg braucht mehr als nur schnelle Eingriffe – präventive Jugendarbeit könnte der Schlüssel sein.