Der Himmel verdunkelte sich binnen Minuten, als die schweren Gewitterwolken über dem Hurricane Festival in Scheeßel aufzogen. Was als ausgelassene Musikfeier begann, endete für tausende Besucher in einer kurzfristigen Evakuierung. «Sicherheit steht für uns immer an erster Stelle», erklärte Festivalleiter Jonas Rohde, während Ordner die Menschenmassen zu den Schutzzonen dirigierten.
Die Wetterprognosen hatten sich bereits am Vormittag verschlechtert. Dennoch traf das Unwetter mit einer Intensität ein, die selbst erfahrene Veranstalter überraschte. Windböen bis zu 90 km/h fegten über das Gelände und verwandelten Zelte in fliegende Objekte. Eine Situation, die ich aus eigener Erfahrung kenne – vor drei Jahren stand ich selbst durchnässt unter einem provisorischen Unterstand, während die Musik verstummte und Durchsagen zur Ruhe mahnten.
Bemerkenswert war die Disziplin der Festivalbesucher. Wo sonst ausgelassene Stimmung herrscht, bildeten sich geordnete Reihen. «Die Menschen reagierten besonnen», berichtete eine Sanitäterin. «Das hat Schlimmeres verhindert.» Nach etwa zwei Stunden gab es Entwarnung, und die ersten Bands kehrten auf die Bühnen zurück.
Die Veranstalter haben aus vergangenen Unwetterereignissen gelernt. Verbesserte Frühwarnsysteme und klare Evakuierungspläne zeigten Wirkung. In Zeiten zunehmender Wetterextreme wird dies wohl zur neuen Festival-Normalität. Und doch bleibt die Magie dieser Veranstaltungen ungebrochen – vielleicht sogar verstärkt durch die gemeinsam gemeisterten Herausforderungen.