In Berlin trauern Angehörige nach dem verheerenden Sturm, der am Freitagabend vier Menschenleben forderte. Eine junge Frau und drei Männer starben durch umstürzende Bäume. Der Deutsche Wetterdienst hatte erst um 18:42 Uhr eine amtliche Unwetterwarnung herausgegeben – da fegte der Orkan bereits über die Hauptstadt.
«Das System hat versagt», kritisiert Bezirksbürgermeister Martin Hikel. Viele Berliner fragen sich, warum nicht früher gewarnt wurde. Der DWD verteidigt sich, die Entwicklung sei «außergewöhnlich dynamisch» verlaufen. Meteorologe Jörg Kachelmann widerspricht: «Die Gefahr war seit Stunden erkennbar.»
In Treptow-Köpenick kämpfen Einsatzkräfte noch immer mit den Folgen. Der Orkan hat über 1200 Bäume entwurzelt. Die Aufräumarbeiten werden Wochen dauern. Als langjährige Beobachterin der Berliner Wetterereignisse kann ich sagen: Eine solche Zerstörungskraft habe ich selten erlebt.
Der Senat verspricht Aufklärung und Verbesserungen. Experten fordern ein überarbeitetes Frühwarnsystem. Die schmerzliche Erkenntnis bleibt: Im Kampf gegen Naturgewalten braucht Berlin bessere Vorbereitung – jede Minute Vorwarnzeit kann Leben retten.