In Hamburg-Eimsbüttel sorgte gestern Abend ein Wasserrohrbruch für Aufregung. Eine 114 Jahre alte Gussrohrleitung platzte an der Ecke Fruchtallee/Emilienstraße – ausgerechnet kurz vor ihrer geplanten Stilllegung. Nach Angaben der Hamburger Wasserwerke waren rund 350 Haushalte zeitweise ohne Wasser.
«Der Zeitpunkt hätte nicht ironischer sein können», erklärt Karsten Dehning von Hamburg Wasser. «Die Leitung sollte in wenigen Wochen stillgelegt werden.» Einsatzkräfte pumpten das austretende Wasser ab, das den Gehweg überflutet hatte. Die alte Leitung aus dem Jahr 1910 gehört zum ältesten Teil des Hamburger Wassernetzes. Die Reparaturarbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden.
Anwohnerin Petra Müller nahm es gelassen: «Man sieht mal wieder, wie marode die Infrastruktur ist. Hauptsache, der Keller bleibt trocken.» Die Versorgung konnte durch Umleitung des Wassers über neuere Leitungen wiederhergestellt werden. Solche Vorfälle sind kein Einzelfall – allein im Bezirk Eimsbüttel werden jährlich etwa 20 alte Rohre ausgetauscht.
Die betroffene Leitung wird nun vorzeitig außer Betrieb genommen. Die Wasserversorgung im Viertel soll künftig über modernere Rohre erfolgen. Ein kleines Stück Hamburger Geschichte verschwindet damit unter der Erde – allerdings eines, das seine besten Tage längst hinter sich hatte.