In Hamburg müssen Bahnpendler nach Lübeck und Flensburg länger auf bessere Verbindungen warten. Die für 2026 geplante Generalsanierung der Strecken wurde auf 2028 verschoben, wie die Deutsche Bahn gestern mitteilte. Etwa 25.000 Reisende nutzen täglich diese wichtigen Nordverbindungen.
Die Entscheidung fiel nach intensiven Gesprächen zwischen Bahn und Verkehrsministerium. «Wir haben die Reihenfolge der Sanierungen neu priorisieren müssen», erklärte Bahnvorstand Berthold Huber. Vorrang haben nun Strecken mit höherem Fahrgastaufkommen. Besonders ärgerlich für Pendler: Die bekannten Probleme wie häufige Verspätungen und überfüllte Züge bleiben vorerst bestehen.
Lokale Wirtschaftsverbände reagieren besorgt. «Diese Verzögerung ist ein Schlag für den Wirtschaftsraum zwischen Hamburg und der Ostsee», sagte Handelskammer-Sprecher Martin Weber. Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert die kurzfristige Änderung. Wer regelmäßig auf dieser Strecke unterwegs ist, kennt die angespannte Situation bereits – besonders im Berufsverkehr sind die Zustände oft unzumutbar.
Die Bahn verspricht bis zur verschobenen Sanierung zumindest kleinere Instandhaltungsmaßnahmen. Für die betroffenen Pendler bleibt nur die Hoffnung auf pünktlichere Züge ab 2028. Der Hamburger Verkehrsverbund prüft nun alternative Entlastungsmöglichkeiten. Eines ist sicher: Der Geduldsfaden der Nordpendler wird weiter strapaziert.