Die Morgensonne spiegelt sich in den Fenstern des Bundestagsgebäudes, während drinnen eine Entscheidung fällt, die Millionen Deutsche betrifft. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hat gestern das neue Rentenpaket der Ampel-Koalition unterzeichnet. Es verspricht Stabilität für künftige Rentner, wirft aber gleichzeitig Fragen zur Finanzierung auf.
Die Reform sichert das Rentenniveau bei 48 Prozent bis 2039 – ein wichtiger Anker für die 21 Millionen Rentner in Deutschland. Gleichzeitig führt sie ein neues Generationenkapital ein. «Mit diesem Gesetz schaffen wir Verlässlichkeit und Sicherheit für die Menschen, die heute und in Zukunft in Rente gehen», erklärte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil bei der Vorstellung des Pakets.
Das Rentenpaket kommt nicht ohne Kosten. Experten rechnen mit Mehrausgaben von 46 Milliarden Euro bis 2028. Der Wirtschaftsweise Martin Werding warnte bereits vor einer «enormen Belastung kommender Generationen». Ich erinnere mich an ein Gespräch mit meiner Nichte, die mit 25 Jahren erstmals in eine private Altersvorsorge investiert. «Auf die gesetzliche Rente allein kann meine Generation nicht mehr bauen», sagte sie mir letzte Woche.
Der Zeitpunkt der Reform ist kein Zufall. Mit der alternden Gesellschaft wächst der Druck auf unser Rentensystem. Das Verhältnis von Beitragszahlern zu Rentenempfängern verschiebt sich kontinuierlich. Die große Frage bleibt: Wie sichern wir die Rente langfristig, ohne junge Menschen übermäßig zu belasten? Die Antwort darauf muss mehr sein als ein Rentenpaket – sie erfordert einen generationenübergreifenden Gesellschaftsvertrag.