Die Haushaltskrise in Dresden erreicht nun auch den Stadtbezirk Loschwitz. Mit nur noch 4.800 Euro statt der ursprünglich geplanten 23.000 Euro steht der Stadtbezirksbeirat vor drastischen Einschränkungen. Bürgermeister Detlef Sittel informierte die Beiräte vergangene Woche über die Sparmaßnahmen, die Teil des städtischen Sparkurses sind.
«Wir müssen jetzt sehr genau überlegen, welche Projekte wirklich unverzichtbar sind», erklärt Bezirksamtsleiter Patrick Schreck. Die Beiräte stehen vor schwierigen Entscheidungen. Besonders betroffen sind lokale Kulturveranstaltungen und Bürgerinitiativen. Das traditionelle Elbhangfest könnte weniger Unterstützung erhalten, ebenso wie die beliebten Stadtteilfeste in Bühlau und Weißig.
Auf meinen Rundgängen durch den Stadtbezirk spüre ich die Verunsicherung bei den Anwohnern. Viele sorgen sich um ihre liebgewonnenen Veranstaltungen. Der Heimatverein Loschwitz hat bereits angekündigt, seine Ausstellungsreihe zu reduzieren.
Ein weiteres Problem: Förderanträge für dieses Jahr müssen neu bewertet werden. Einige bereits zugesagte Projekte könnten auf der Strecke bleiben. Die Beiräte planen eine Sondersitzung im März, um Prioritäten festzulegen.
Die Haushaltskrise trifft Loschwitz in einer Zeit steigender Anforderungen. Bürgerschaftliches Engagement braucht finanzielle Unterstützung, um zu funktionieren. «Ohne diese Mittel verlieren wir ein Stück lokale Identität», warnt Ortsvorsteher Thomas Gottschlich. Die kommenden Monate werden zeigen, wie kreativ der Stadtbezirk mit der Mangelsituation umgehen kann.