Der Düsseldorfer Wohnungsmarkt erlebt einen deutlichen Wandel. Kleinvermieter, die früher 67 Prozent aller Mietwohnungen stellten, ziehen sich zunehmend zurück. Laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) ist ihr Anteil auf nur noch 54 Prozent gesunken.
Die Gründe dafür sind vielschichtig. Steigende Baukosten und komplizierte Regulierungen belasten besonders Privatvermieter. «Die Bürokratie und ständig neue Auflagen machen es für Kleinvermieter immer unattraktiver», erklärt Michael Zimmermann vom Düsseldorfer Haus- und Grundbesitzerverein. Große Wohnungsgesellschaften können diese Herausforderungen leichter bewältigen. Bei meinen Gesprächen mit Vermietern in Flingern höre ich immer wieder Klagen über die zunehmenden Vorschriften zur Energieeffizienz. Viele scheuen die hohen Investitionen und verkaufen lieber.
Die Mietpreisbremse und Zweckentfremdungsverbote verschärfen die Situation zusätzlich. Besonders die Anforderungen an energetische Sanierungen stellen für viele eine finanzielle Überforderung dar. Gleichzeitig haben professionelle Investoren mehr Kapital für Modernisierungen und können Wohnungen langfristig profitabler bewirtschaften.
Für die Stadtentwicklung hat dieser Trend weitreichende Folgen. Die persönliche Beziehung zwischen Mietern und Vermietern geht verloren. Die Stadt Düsseldorf plant nun Beratungsangebote für Kleinvermieter auszubauen. Ob dies den Trend umkehren kann, bleibt abzuwarten. Der Charakter unserer Wohnviertel steht auf dem Spiel.