Die HSV-Familie atmet auf: Klaus-Michael Kühne verkauft seine Anteile am Hamburger Sportverein. Der 87-jährige Milliardär überträgt 10,4 Prozent seiner Anteile an die HSV-Aktiengesellschaft und weitere 5,6 Prozent an die amerikanische Investmentfirma HIG Capital. Trotz des Verkaufs bleibt Kühne dem Traditionsverein verbunden – er sichert die Namensrechte am Volksparkstadion für weitere drei Jahre.
«Der HSV ist mir nach wie vor eine Herzensangelegenheit», erklärte Kühne in einer Mitteilung. Die finanzielle Entlastung kommt zur rechten Zeit. Nach jahrelangen Bemühungen, in die Bundesliga zurückzukehren, benötigt der Verein frisches Kapital. HSV-Vorstand Jonas Boldt bezeichnet die Einigung als «zukunftsweisende Lösung für alle Beteiligten». In den Fankreisen sorgt besonders die Stadionfrage für Erleichterung. Der Name «Volksparkstadion» hat für viele HSV-Anhänger identitätsstiftenden Charakter.
Bei einem Spaziergang rund ums Stadion spürt man diese Verbundenheit. Eingefleischte Fans diskutieren die Neuigkeiten bereits an den Imbissbuden. Der amerikanische Investor HIG Capital wird künftig mehr Einfluss nehmen. Experten vermuten, dass dies die Professionalisierung des Vereins vorantreiben könnte. Für die kommende Saison bleibt der Aufstieg das erklärte Ziel. Die Malocher-Mentalität des Vereins und seiner Fans wird bleiben – nur die Besitzverhältnisse ändern sich.