Article – Der Himmel über Berlin verwandelte sich gestern in ein dramatisches Naturschauspiel. Dunkle Wolkenberge, grelle Blitze und prasselnder Starkregen sorgten für chaotische Zustände in der Hauptstadt. Was als sommerlicher Tag begann, endete in einem Verkehrschaos, das tausende Reisende im Bahnverkehr traf. Die Deutsche Bahn meldete erhebliche Störungen auf zahlreichen Strecken.
«Die Unwetterlage hat uns komplett überrollt», erklärt Bahnsprecherin Sabine Thiele. «Unsere Einsatzkräfte arbeiten rund um die Uhr, um die Schäden zu beseitigen.» Besonders betroffen waren die Verbindungen zwischen Berlin und Hamburg sowie nach Leipzig. Umgestürzte Bäume blockierten Gleise, Oberleitungen wurden beschädigt. An Berliner Bahnhöfen bildeten sich lange Schlangen gestrandeter Reisender. Ich selbst wartete drei Stunden am Hauptbahnhof, bis klar wurde: Heute geht nichts mehr.
Das Unwetter traf nicht nur den Bahnverkehr. In Berlin-Charlottenburg stand das Wasser teilweise kniehoch auf den Straßen. Die Feuerwehr meldete über 500 Einsätze innerhalb weniger Stunden. Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes hatten zwar gewarnt, doch die Intensität des Unwetters übertraf die Prognosen. «Eine Wettersituation, wie wir sie nur alle paar Jahre erleben», so ein Experte.
Nach diesem Unwetter-Chaos bleibt die Frage: Wie gut sind unsere Verkehrssysteme auf Extremwetter vorbereitet? Klimaforscher warnen seit Jahren vor Zunahme solcher Ereignisse. Der gestrige Tag könnte ein Vorgeschmack auf das sein, was uns in Zukunft häufiger bevorsteht. Für mich jedenfalls wandert ab sofort eine Regenjacke ins Reisegepäck – selbst bei strahlendem Sonnenschein.