Berlins Natur leidet noch immer unter den Folgen der Unwetter vom Juni. Im Tegeler Forst wurden rund 2.500 Bäume beschädigt oder entwurzelt, wie das Forstamt Berlin mitteilte. Der beliebte Naherholungswald bleibt daher für Besucher vorerst gesperrt.
Die Aufräumarbeiten gestalten sich komplizierter als zunächst angenommen. «Die Situation ist stellenweise lebensgefährlich», erklärt Förster Klaus Schmidt. Umgestürzte Bäume hängen noch in anderen Bäumen, abgebrochene Äste drohen herunterzustürzen. Die Waldwege sind vielerorts unpassierbar. Besonders betroffen sind die Bereiche um den Tegeler See, wo viele Berliner im Sommer Erholung suchen. Als ich gestern am Waldrand stand, hörte ich durchgehend Motorsägen aus dem Inneren des Forstes.
Das Bezirksamt Reinickendorf rechnet mit Aufräumarbeiten bis mindestens Ende August. Die Kosten werden auf über 300.000 Euro geschätzt. Naturschutzverbände sehen auch einen ökologischen Nutzen: «Totholz bietet wertvollen Lebensraum für viele Arten», sagt Dr. Maria Weber vom NABU Berlin. Spaziergänger müssen sich dennoch gedulden. Wer aktuelle Informationen zur Öffnung erhalten möchte, kann die Webseite des Forstamts besuchen.
Die Natur erholt sich, aber sie braucht Zeit – und manchmal auch unsere Geduld.