Die Gewitterfront, die gestern Abend über Berlin hinwegfegte, hat die Hauptstadt in Atem gehalten. Mehr als 750 Feuerwehreinsätze wurden ausgelöst, als Sturmböen mit über 100 km/h durch die Bezirke peitschten. Drei Menschen wurden schwer verletzt, als entwurzelte Bäume auf Fahrzeuge stürzten. Laut Berliner Wetterdienst war es das heftigste Unwetter seit fünf Jahren.
In Köpenick und Spandau traf es die Menschen besonders hart. Abgedeckte Dächer, überflutete Keller und umgestürzte Bäume prägten das Bild am Morgen danach. «Unsere Einsatzkräfte waren die ganze Nacht im Dauereinsatz», berichtet Feuerwehrsprecher Karsten Hintzmann. Die S-Bahn meldete auf mehreren Linien Ausfälle durch Sturmschäden. Auch die Berliner Bäder-Betriebe mussten drei Freibäder wegen umgestürzter Bäume schließen. In meinen 15 Jahren als Lokalreporterin habe ich selten eine solche Mobilisierung der Rettungskräfte erlebt – besonders beeindruckend war die Hilfsbereitschaft unter Nachbarn in den betroffenen Kiezen.
Die Aufräumarbeiten werden noch Tage dauern. Bezirksbürgermeisterin Maja Weber kündigte bereits finanzielle Soforthilfen für besonders Betroffene an. Das Unwetter zeigt erneut, wie verletzlich unsere Stadt gegenüber Extremwetterereignissen ist – eine Herausforderung, der sich Berlin zunehmend stellen muss.