Der Freistaat Bayern investiert erstmals über 1 Milliarde Euro in Kunst und Kultur. Diese historische Förderung verkündete Ministerpräsident Markus Söder gestern bei einem Festakt in der Münchner Staatsoper. Rund 23 Prozent mehr als im Vorjahr fließen nun in die Kulturlandschaft. EZB-Präsidentin Christine Lagarde, als Ehrengast anwesend, betonte die wirtschaftliche Bedeutung kultureller Investitionen.
«Kultur ist kein Luxus, sondern Lebensnotwendigkeit für unsere Gesellschaft», erklärte Söder vor dem vollbesetzten Saal. Die Förderung umfasst besonders die Sanierung der Staatsoper und den Ausbau kleinerer Kulturzentren in den Stadtteilen Schwabing und Au. Auch digitale Kulturprojekte erhalten erstmals substanzielle Unterstützung. Münchens Kulturreferent Anton Biebl begrüßte die Initiative: «Diese Mittel ermöglichen uns, Kultur für alle Münchnerinnen und Münchner zugänglich zu machen.» Als langjährige Beobachterin der Münchner Kulturszene fällt mir auf, wie geschickt Söder hier den Spagat zwischen Hochkultur und Stadtteilprojekten meistert.
Besonders die Schwabinger Kunstszene reagierte mit Erleichterung. Nach jahrelangem Ringen um finanzielle Unterstützung können nun mehrere vom Aus bedrohte Galerien und Theater weitergeführt werden. Die nächsten Förderanträge können ab März gestellt werden. Die Botschaft ist klar: München bleibt Kulturmetropole – nicht nur für Opernfans, sondern für die gesamte Stadtgesellschaft.