Der Elbpegel in Dresden erreichte heute einen kritischen Tiefstand von nur 74 Zentimetern. Dies markiert den niedrigsten Junistand seit dem Trockensommer 2018, wie das Sächsische Landesamt für Umwelt mitteilt. Für Dresdens Elbschifffahrt bedeutet dies erhebliche Einschränkungen während der beginnenden Tourismussaison.
Die anhaltende Trockenperiode der letzten Wochen hat die Situation verschärft. Der durchschnittliche Pegelstand für Ende Juni liegt normalerweise bei etwa 180 Zentimetern. «Wir müssen uns auf häufigere Niedrigwasserphasen einstellen«, erklärt Dr. Matthias Weber vom Dresdner Umweltamt. Besonders betroffen sind die Elbdampfer, die ihre Fahrpläne bereits anpassen mussten. Einige Abschnitte zwischen Dresden und Bad Schandau können nur noch eingeschränkt befahren werden.
Als langjährige Beobachterin des Elbverlaufs fällt mir auf, wie die freigelegten Sandbänke bei der Carolabrücke wieder sichtbar werden – ein vertrauter Anblick aus den Sommern 2018 und 2022. Auch die Fähre in Dresden-Pillnitz meldet Probleme beim regulären Betrieb.
Für die kommenden Wochen prognostizieren Experten keine wesentliche Besserung. Die Stadt Dresden hat bereits ein Niedrigwasser-Management aktiviert. «Unsere Wasserreserven sind ausreichend, aber wir müssen sorgsam damit umgehen», so Weber. Der Fall zeigt eindrücklich, wie der Klimawandel unseren Alltag an der Elbe verändert – nicht nur durch Hochwasser, sondern zunehmend auch durch Trockenperioden.