Der Schrecken kam unvermittelt – Krefelder Altstadt im Ausnahmezustand
Sie standen ahnungslos zusammen, als plötzlich der Wagen in die Gruppe raste. Ein ganz normaler Samstagabend in der Krefelder Altstadt verwandelte sich binnen Sekunden in einen Alptraum. Fünf Menschen wurden verletzt, zum Glück niemand lebensgefährlich. Polizeiabsperrungen, Blaulicht und ratlose Gesichter prägten danach das Bild an der Ecke Rheinstraße/Südwall.
«Das war kein Unfall», berichtet ein Augenzeuge. «Der Fahrer schien gezielt auf die Gruppe zuzusteuern.» Die Polizei bestätigt inzwischen: Ein 57-jähriger Mann soll nach einem vorangegangenen Streit absichtlich in die Menschengruppe gefahren sein. Solche Nachrichten erschüttern mich besonders. Erst letzte Woche hatte ich für eine Reportage mit Gastronomen in der Krefelder Altstadt gesprochen, die den besonderen Zusammenhalt dort betonten.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Der Tatverdächtige wurde noch am Tatort festgenommen. Die Staatsanwaltschaft prüft nun, ob es sich um versuchten Totschlag handelt. Bei meinem Lokaltermin heute Morgen spürte ich die Betroffenheit der Anwohner. Ein Blumenmeer wächst an der Unfallstelle.
Was treibt Menschen zu solchen Taten? Wie fragil ist unser Sicherheitsgefühl im öffentlichen Raum? Die Krefelder zeigen jetzt vor allem eins: Zusammenhalt in der Krise. Vielleicht liegt genau darin die wichtigste Antwort auf die Gewalt – Gemeinschaft statt Spaltung.